Zunamen
Kantonsspital Obwalden Neuer Bettentrakt – Kunst und Bau
In ländlichen Gebieten werden Menschen seit jeher nicht nur beim persönlichen Namen genannt. Man wollte sie, bis heute, immer wieder auch zuordnen, zu welchem Familienstamm sie gehören, welches die Vorfahren sind, wo sie leben. Da spielen, nebst dem Familiennamen, auch Flurnamen, Berufe, Begebenheiten, Besitztümer, persönliche und körperliche Merkmale eine Rolle.
Hinter jedem Namen stecken Geschichten, Anekdoten, Herkunftsfamilien und Lebensräume. Da wurden ganze Namensketten gebildet, lautmalerisch manchmal, originell, farbig, skurril, bizarr. Diese Namensketten klingen wie Geräusche, Gedichte, fremdländische Sprachen oder wie ein Rap.
«Zunamen» beginnen mit der Herkunft und enden mit dem aktuellen Namen. Sie schlagen Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Kein Name ist ohne Bedeutung. Da werden die Hintergründe erläutert, Erinnerungen geweckt, Geschichten erzählt. «Zunamen» passen gut an einen Ort, wie ein Spital, wo genau diese Menschen ein- und ausgehen und sich begegnen.
«Zunamen» sind einzigartig und eigenständig, Fundstücke also, welche in unserer Zeit leiser werden und unmerklich langsam verschwinden – sie sind erzählerisch schön.
Folie gelasert, im gesamten Spital
© 2019 Andrea Röthlin
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© 2019 Andrea Röthlin
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