Mitunter Gold, Galerie Hofmatt, Sarnen
Betrachten ist umsehen, verweilen… Das rostige Wort UMSICHT spielt mit der Farbe des Bodens und nimmt spielerisch Verbindung auf zum gemalten Panorama – die Aussicht einer Gartenlaube in die Obwaldner Landschaft. Und da sind diese dunklen Bilder, blauschwarze Fenster in die Nacht hinaus. Parallel zu den beiden echten Fenster des Raumes lassen sie uns tiefgründig hinter das Panorama schauen.
Im düsteren Kellergang nimmt Andrea Bezug zur UMSICHT im Panoramazimmer. Das Wort TIEFGANG verliert sich im schmalen Gang, lässt offen wohin der Weg führt. UMSICHT und TIEFGANG… weben sich wie ein roter Faden durch die ganze Ausstellung, durch all ihre Werke, ernsthaft und verspielt zugleich.
Grossartig schliesslich die Arbeit im Gewölbekeller. Ich bewundere Andreas Mut zum Raum. Hier hat sie sich selbst überrascht. Mit einer Klarheit ist die tiefblaue Ellipse entstanden, ein Teich, ein unterirdischer See ohne Zufluss, ohne Abfluss. Weg von der Bildsprache blicken wir in das « deep blue », tauchen jenseits des Riffs ab in die unendlichen Tiefen und Geheimnisse des Meeres. Die Fläche ist mit ultramarin-blauem Farb-Pigment bepudert, dadurch bekommt diese eine Tiefe, eine Durchsicht. Die Form löst sich auf, das Blau wird tief.
Auszug aus der Laudatio von Pia Bürgi
© 2019 Andrea Röthlin
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© 2019 Andrea Röthlin
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